Originalausstattung

Im ursprünglichen Originalspiel ist diese Ausstattung enthalten:

Classic
Spielplan
8 Spielfiguren
28 Besitzrechtkarten
16 Ereigniskarten
16 Gemeinschaftskarten
32 Häuser
12 Hotels
2 Würfel
1 Satz Spielgeld
1 Tempo-Würfel

Parker lehnt ab: 52 fundamentale Fehler

Im Jahr 1934 entschied sich Darrow, den Verkauf der Lizenzrechte voranzutreiben und schrieb einen Brief an Parker Brothers. Diese durch George S. Parker in Salem gegründete Spielefirma verfügte damals bereits über 50 Jahre Erfahrung. Die Redaktion der Firma Parker Brothers lehnte Monopoly aber einstimmig wegen 52 fundamentaler Fehler ab: Nach ihren Vorstellungen durfte ein Spiel höchstens 45 Minuten dauern und musste ein eindeutiges Ziel erkennen lassen. In den Augen der Spieleredakteure war jedoch das einzige erkennbare Ziel, die Mitspieler zu ruinieren. Auch den Umgang mit Hypotheken, Mieten und Zinsen traute man den potentiellen Käufern nicht zu.

Darrow ließ sich trotz dieser großen Enttäuschung nicht entmutigen und investierte selbst: Er ließ weitere 5.000 Exemplare produzieren, 200 davon gelangten in das damals größte New Yorker Spielwarengeschäft F.A.O. Schwarz. So kam es, dass Sally Barton, Tochter des Parker-Gründer George Parker, vom großen Monopoly-Erfolg erfuhr, als sie mit einer guten Freundin telefonierte. Diese schwärmte von einem prächtigen neuen Spiel, das nur in einer begrenzten Auflage zu erhalten sei. Sally erzählte die Geschichte ihrem Mann Robert Barton, damals Präsident der Firma, der sich direkt eine Ausgabe besorgte. Begeistert vom Spielprinzip nahm er sofort Kontakt mit Darrow auf.

 

Classic_Brett

1935 – Parker erwirbt Monopoly-Rechte

Drei Tage später trafen sich Barton und Darrow im Flatiron-Building in New York und wurden handelseinig: Parker erwarb die Monopoly Lizenz und nahm das Spiel ins Sortiment auf. Dem Erwerb der Rechte im Jahre 1935 folgte ein regelrechter Boom: Parker Brothers erstickten in Anfragen und telegrafischen Aufträgen. Bereits innerhalb des ersten Jahres produzierte Parker 20.000 Spiele pro Woche. Am Ende des ersten Jahres – als das Land sich weiterhin in der Rezession befand – hatte Parker mehr als eine Million Spiele verkauft! Darrow bereute seine Entscheidung trotzdem nicht: „Ich habe diese Vereinbarung gerne angenommen und meinen Entschluss nie hinterfragt.“ Noch 1935 schwappte die Monopoly Welle auch nach Europa – und zwar zunächst nach Großbritannien. Um das Spiel auch für Konsumenten in England attraktiv zu machen, wurden die Grundstücke vom englischen Lizenznehmer Waddigntons in bekannte Londoner Straßen umbenannt.

Wenig später begeisterten sich die Deutschen ebenfalls am spielerischen Geldanhäufen. In Deutschland wurde die Lizenz 1936 nach Nürnberg an die Firma Schmidt vergeben. Hierzulande hielten bei Monopoly Berliner Straßennamen Einzug, welche die Spieler für Reichsmark erwarben. Die teuersten Straßen waren Grunewald (Parkstraße) und die Insel Schwanenwerder (Schloßallee). Das Spiel sorgte für viel Aufmerksamkeit, und über seine Existenz während des sogenannten Dritten Reichs gibt es bis heute mehrere Theorien – jedoch keine Beweise. Die wohl bekannteste ist, dass Goebbels Monopoly noch 1936 wegen seines angeblich „jüdisch-spekulativen Charakters“ verbieten ließ. Der wahre Grund für das Verbot soll der Theorie nach sein, dass die Übersetzer der deutschen Monopoly-Version das Berliner Prominentenviertel Schwanenwerder, in dem der Reichspropagandaminister in einer Privatvilla lebte, mit Wuchermieten auf den Spielplan übertrugen. Das allerdings missfiel dem Hausherrn, denn das Volk sollte nicht wissen, wie luxuriös er lebte. Fest steht, dass Monopoly letztmalig im Katalog von Schmidt Spiele aus dem Jahr 1938 geführt wurde.

Monopoly – immer auf dem neuesten Stand

Seit der Erstausgabe von Monopoly mit den Straßenzügen des Zockerparadieses Atlantic City besitzt fast jedes Land sein eigenes Spielbrett mit national bekannten Prachtstraßen. In Frankreich ist die Pariser Rue de la Paix das, was in Spanien der Paseo del Prado und in den USA der Boardwalk ist. Die Benennung der Straßennamen ist dabei von Land zu Land verschieden. In der Türkei befinden sich die Originalstraßen in Istanbul und nicht in Ankara; in Italien nicht in Rom, sondern in Mailand. In den Niederlanden sind die Farbgruppen einzelnen Städten zugeordnet.

Nur die deutsche, klassische Edition weist vollständig fiktive Namen auf. Möglicherweise war bei der Neueinführung von Monopoly im Jahre 1953 noch nicht abzusehen, ob Berlin weiterhin deutsche Hauptstadt bleibt; Bonn galt seit Beginn nur als ein Provisorium. Aber auch das bleibt Theorie.

2 Gedanken zu “Originalausstattung

  1. Monopoly feiert Geburtstag sagt ein Prospekt der Firma ROFU Spielwaren. Hier sind verschiedene Ausführung von Monopoly-Spielen mit Jahresangaben aufgeführt. In meinem Besitz befindet sich nun eine Ausführung in einem quadratischen silbrigen Karton mit blauer Aufschrift.Als einzige Angabe steht auf der Spielanleitung 102/2 und 102/3. Vielleicht könnten sie mir sagen wie alt diese Ausführung ist.
    Danke und freundliche Grüße Dorothea Scheyhing

    • Das wissen wir leider auch nicht; Das Land, Sprache, Farbe und die Aneltung spielen eine Rolle. Gibt es einen Vermerk in der Spielanleitung?

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